Auswärtsspiel mit Hindernissen

Pause auf der Autobahn Traktor Schwedt fuhr 1957 mit diesem Bus nach Kassel

Die Reisen zu den Auswärtsspielen muteteten zu Beginn des Spielbetriebes nach dem Krieg und bis weit in die 50-er und teilweise sogar bis in die 60-er Jahre hinein abenteuerlich an.
Transportmittel waren rar. Die Schwedter fuhren mit einem Pferdegespann oder dem Fahrrad zu den Auswärtsspielen. In Gartz und Lunow mußte ein mit Holzvergaser ausgerüsteter Transporter herhalten. Der Vorteil - der Kraftstoff wuchs am Straßenrand und man konnte Pausen mit dem Nützlichen verbinden.
Auch noch in den 50-er Jahren wurden zahlreiche Spiele “am grünen Tisch” entschieden. Spiele fielen aus oder wurden neu angesetzt, weil kein Schiedsrichter anwesend war oder die Gastmannschaft keine Fahrgelegenheit gefunden hatte, oder man mit einem gebrechlichen Gefährt unterwegs liegengeblieben war. Die Anreise zu realisieren, war den Organisatoren oft nicht möglich.
Besonders wenn mehrere Mannschaften einer Sportgemeinschaft reisen mußten, war Improvisation angesagt. So bildeten die Fußballer von Traktor Schwedt und die Handballerinnen von Empor/später Traktor oftmals eine Fahrgemeinschaft. Ein LKW mit einem Kastenaufbau nahm die Fußballer auf. Ein Anhänger mußte für die Handballfrauen genügen. Dann ging es zuerst zum Spielort der Damen. Der Anhänger wurde dort abgekoppelt, weil sich oft auch darauf umgezogen werden mußte. Die Männer fuhren weiter. Nach ihrem Spiel mußten die Frauen dann auf die Rückkehr der Männer warten. Gemeinsam ging es dann zurück nach Hause. Heutzutage beklagen sich die Sportler schon über zu kalte Umkleidekabinen.
Aber auch noch später reisten Mannschaften sogar mit dem Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln an. Zwar hauptsächlich nur noch bei Test- oder Freundschaftsspielen im überregionalen Maßstab, aber abenteuerlich blieb es trotzdem noch.

(DS - erstellt nach verschiedenen Überlieferungen)


Fußballertreffen 2008
Vertrag über Freundschaftsspiel